Was ist eine spezifische Phobie?
Angst vor Spinnen, Hunden, Schlangen, Mäusen, Höhenangst, Flugangst, Furcht vor Spritzen oder Blut – solche Ängste zählen zu den spezifischen Phobien.
Die spezifische Phobie (oder isolierte Phobie) gehört zu den häufigsten Angststörungen. Fast jeder Zehnte leidet mindestens einmal im Leben daran.
Oft beginnt eine spezifische Phobie bereits im Kindesalter, manchmal entsteht sie erst zwischen 30 und 40 Jahren.
Typische Merkmale
Die Angst richtet sich auf ein ganz bestimmtes Objekt, etwa ein Tier oder eine Spritze oder auf eine ganz bestimmte Situation, wie einen Ort in großer Höhe. Die Betroffenen können also sehr genau benennen und eingrenzen, wovor sie sich fürchten.
Zahlreiche Angst-Auslöser
Die Palette möglicher Angstauslöser ist nahezu unendlich groß. Für etliche Ängste existieren eigene medizinische Bezeichnungen – von Akrophobie (Höhenangst), über Aviophobie (Flugangst), Ceraunophobie (Angst vor Gewittern) und Klaustrophobie (Angst vor engen Räumen) bis hin zur Vaccinophobie (Angst vor Impfungen). Verbreitet sind Tierphobien, wie die Furcht vor Spinnen. Sie heißt medizinisch Arachnophobie.
Viele dieser Ängste – wie die Furcht vor Tieren oder vor engen Räumen – haben einen evolutionären Hintergrund. Sie beziehen sich auf Situationen oder Objekte, die in der Geschichte der Menschheit durchaus mit Gefahren verbunden sein konnten.
Ohnmächtig vor Angst?
Viele kennen auch die Angst vor Blut ("kann kein Blut sehen"), vor Injektionen, Nadeln oder Verletzungen. Diese Form der Phobie weist eine Besonderheit auf: In der angstbesetzten Situation sackt bei den Betroffenen der Blutdruck oft für einen Moment ab, ihr Herz schlägt langsamer. Das kann eine kurze Ohnmacht auslösen. Der Patient fällt beim Anblick einer Wunde oder beim Blutabnehmen einfach um und ist kurz bewusstlos.
Im Gegensatz dazu treiben die übrigen Phobien Blutdruck und Puls im Moment der Angst eher in die Höhe.