Therapie
Was ist Psychotherapie?
Psychotherapie heißt wörtlich übersetzt „Dienst an der Seele” und meint die Behandlung von psychischen Problemen mit Hilfe von psychologischen Methoden (im Gegensatz zur medikamentösen Behandlung).
Im Leben jedes Menschen gibt es Krisenzeiten. Diese Krisen zeigen oft eine Weiterentwicklung des Menschen an, jedoch sind sie oft sehr schwer zu ertragen. Schwerwiegende Krisen können mit Gefühlen des körperlichen und seelischen „Krankseins“ verbunden sein, mit Ängsten unerträglichen Spannungen, innerer Unruhe oder Leere, mangelndem Selbstvertrauen und Unsicherheit, depressiven Verstimmungen, Aggressionen, Zwängen, Suchtverhalten, Trauer, Identitätsverlust, Orientierungslosigkeit oder dem Gefühl, den Alltagsanforderungen nicht mehr gewachsen zu sein.
Die Psychotherapie bietet die Chance, Änderungen systematisch in Gang zu setzen und zu lernen, mit Problemen des Lebens anders/besser umzugehen als bisher. Dementsprechend zielt ein therapeutischer Lern- und Veränderungsprozess immer darauf ab, von einem unerfreulichen IST- Zustand zu einem besseren SOLL- Zustand zu gelangen.
Dabei kommen im Verlauf der Therapie viele wirksame Standardmethoden und Einzeltechniken zum Einsatz. Arbeiten möglichst eng an den aktuellen Problemen vermitteln neue Erfahrungen und Fähigkeiten helfen beim Lernen/Umlernen belastender Gefühlsreaktionen klären persönliche Ziele und Motive vermitteln Einsichten und Selbsterkenntnis und assistieren beim Erkennen/Umsetzen persönlicher Stärken. Eine positive Therapeut/Patient-Beziehung - gekennzeichnet durch Offenheit, Vertrauen, Respekt und gute Zusammenarbeit - bildet für all diese Maßnahmen das unverzichtbare Fundament.
Wie läuft eine Psychotherapie
Die wichtigsten Phasen einer Therapie
Das Bild zeigt, dass es im zeitlichen Verlauf einer Therapie drei Phasen gibt, von denen die mittlere den Hauptteil jeder Therapie ausmacht.
Im Bild unten ist die Basis jeder guten Therapie zu sehen: die vertrauensvolle Arbeitsbeziehung und die aktive Mitarbeit des Klienten.
Beides wird in der Anfangsphase langsam aufgebaut, um den Änderungsprozess im Hauptteil gut ermöglichen zu können.
In der Schlussphase werden die erreichten Veränderungen stabilisiert und die Therapie allmählich wieder beendet.
Anfangsphase - Abklären Ihrer Beschwerden
Zunächst werden in einem Erstgespräch der Behandlungsanlass erörtert und organisatorische Fragen geklärt. Inhaltlich werde ich beginnen, mit Hilfe einer Verhaltensanalyse Ihre wichtigsten Beschwerden und Probleme zu sondieren und nach günstigen Ansatzpunkten zu suchen.
Dabei sind Ihre Ziele, Wünsche und Erwartungen von besonderem Interesse.
Hierbei werden neben den Gesprächen auch Fragebögen zu diagnostischen Zwecken und zur Qualitätssicherung eingesetzt. Ziel der Anfangsphase ist es, ein individuelles Entstehungsmodell Ihrer Beschwerden zu erarbeiten, in das der lebensgeschichtliche Hintergrund, die aktuellen Lebensumstände und die Zusammenhänge zwischen Gedanken, Gefühlen, Verhalten und früheren Erlebnissen einbezogen werden.
Bei allen körperlichen Beschwerden ist eine medizinische Untersuchung erforderlich.
Arbeitsphase - vom «IST-» zum «Da-will-ich-hin-Zustand»
Auf der Basis der Informationen aus der Anfangsphase vereinbaren wir die konkreten Therapieziele und erstellen einen Behandlungsplan.
Dann beginnt der eigentliche Änderungsprozess: Schritt für Schritt geht es darum, Ihren belastenden IST-Zustand gemäss der Therapieziele mit Hilfe wirksamer Methoden in Richtung eines «dawill-ich-hin-Zustandes» zu verändern. Es soll ja anders und vor allem besser werden. Dabei werden Sie engmaschig betreut, die einzelnen Therapieschritte werden mit Ihnen ausführlich vor- und nachbereitet.
Oft reicht es nicht aus, Bewältigungsstrategien nur zu besprechen. Mitunter ist es notwendig, Fertigkeiten im geschützten Rahmen der Therapie zu üben und auch in Problemsituationen des Alltags auszuprobieren. Da im Rahmen der Therapie die wichtigsten Veränderungen zwischen den Sitzungen passieren, werden regelmässig individuelle Hausaufgaben für die Zeit bis zum nächsten Termin vereinbart.
Schlussphase - Stabilisierung Ihrer Veränderungen
In der Schlussphase werden Ihre erreichten Verbesserungen stabilisiert; denn Verbesserungen sind erst dann erfolgreich, wenn Sie diese beibehalten können. Ausserdem ziehen wir gemeinsam Bilanz und fassen die wichtigsten Veränderungserfolge zusammen. Schliesslich steht die gezielte Vorbereitung auf den Alltag ohne Therapie im Mittelpunkt, bevor die Kontakte langsam ausklingen.
Woran merke ich das Ende der Therapie?
- Es macht Ihnen nichts aus, wenn die Abstände zwischen den Sitzungen grösser werden.
- Die Probleme und Anliegen werden weniger, der Stoff für die Stunden geht langsam aus.
- Es gelingt Ihnen, bestimmte Probleme auch ohne therapeutische Hilfe zu lösen.
- Es geht Ihnen wieder deutlich besser.
- Sie haben nicht mehr das Gefühl, die Therapie unbedingt zu brauchen.
- Es wird Ihnen langsam eher lästig, zu den Sitzungen zu kommen.
Dauer und Intensität
Die Dauer einer Psychotherapie kann sehr unterschiedlich sein. Manche Patienten benötigen nur wenige Behandlungsstunden, andere sind über längere Zeit einmal oder mehrmals wöchentlich in Behandlung.
Das ist u. a. von der Schwere der psychischen Probleme und auch davon abhängig, wie gut es Ihnen gelingt, die in der Therapie erarbeiteten Veränderungsmöglichkeiten in Ihrem Leben umzusetzen.
Schweigepflicht
Vertrauen ist eine wesentliche Voraussetzung jeder psychotherapeutischen Beziehung. Die Verschwiegenheit des Therapeuten gilt als eine grundlegende Bedingung zur Schaffung und Erhaltung dieses Vertrauens. Nur mit Ihrer schriftlichen Zustimmung dürfen Informationen aus der Therapie an Dritte weiter gegeben werden. Diese Schweigepflicht bezieht sich auch auf Ihre Familienangehörigen und den Arbeitgeber.
Downloads
- Fragebogen zur Erfassung der subjektiven Beeintraechtigung durch koerperliche und insbesondere psychische Symptome form.pdfInfo: Die Auswertung der Symptomcheckliste erfolgt durch den Therapeuten